„Sinnvolles zu tun wäre doch so viel erfüllender als hier zu arbeiten – wie wäre es mit einem Pfandsystem für Kaffeebecher?“ Wie aus einer Idee auf einer Parkbank RECUP wurde, das hat uns Gründer Florian Pachaly am 29.02.2024 beim Impact Fireside im Heimathafen erzählt.
RECUP ist ein deutschlandweites Mehrwegsystem für Speisen und Getränke zum Mitnehmen, mit der Mission Einweg für Verpackungen abzuschaffen. Die mint-grünen Becher und dunkelgrünen Schalen sind an über 20.000 Stellen in ganz Deutschland verfügbar, vom kleinen Café um die Ecke, über eine Vielzahl an Bäckereien, Unternehmenskantinen bis hin zu FastFood-Ketten und Tankstellen.
Das Kamingespräch zwischen Fabian Fauth und Florian Pachaly war sehr inspirierend. Wir als Heimathafen Crew haben einiges von Florian mitgenommen:
👉 Unser Umfeld prägt uns maßgeblich. Für Florian war es vor allem sein Vater, der in seinem Job womöglich nicht die volle Erfüllung fand und sich daher immer sozial engagiert hat. Auch für einige von uns ist dies ein wichtiges Thema: Was leben wir unseren Kindern vor, welche Werte geben wir an sie weiter?
👉 Die Bedeutung von Unterstützer:innen ist nicht zu unterschätzen. In seinem Fall war es der Schulleiter, dessen Tür immer für Schülerr:innen offen stand, die etwas bewegen wollten. So bekam er früh das Gefühl: Menschen können Berge versetzen, wenn man an sie glaubt.
👉 Unzufriedenheit als Ansporn, es besser zu machen. Für Florian war der Nachhaltigkeitsbericht seines Arbeitgebers „80 Seiten Bullshit“ & Auslöser sich zu fragen, wie Nachhaltigkeit in Unternehmen aussehen kann und es schließlich selbst besser zu machen.
👉 Die bedeutende Rolle des ersten Mitstreiters: Es braucht Personen, die begeisterungsfähig sind & verrückte Ideen unterstützen. Er vergleicht es gerne mit dem Bild des „First Followers“, der im Park mit dem einzelnen verrückten Tänzer mittanzt und alle motiviert, mitzumachen, anstatt einfach weiter zu picknicken.
👉 Das Problem „Verpackungsmüll“ lösen! Spannend fand ich Florians Haltung gegenüber möglicher Konkurrenten „Wenn es irgendwer besser und schneller macht, haben wir das Problem ja auch gelöst….hat aber keiner“.
👉 Die Spannung zwischen Investor:innen und Gründer:innen: Während für Gründer:innen die Problemlösung im Vordergrund steht und die Gründung Mittel zum Zweck ist, suchen Investor:innen oft nach finanzieller Rendite. Diese Dynamik kann zu interessanten Herausforderungen führen.
👉 Die Nutzung der eigenen Hebel im Unternehmen: So gibt es bei Recup beispielsweise die Policy „no fly, no Fleisch“. Deutschlandweit wird kein Flugzeug genutzt & von Unternehmensgeldern wird kein Fleisch bezahlt, egal ob bei Caterings oder Firmenessen.
👉 Über die Idee sprechen: Für die beiden Gründer war es hilfreich, mit jedem über ihre Idee zu sprechen, um sie weiter zu verfeinern. Gleichzeitig empfiehlt Florian, die Marke frühzeitig anzumelden, um die Idee zu schützen.
Danke an Monika Pieroth und Johannes Pieroth von Pontis Social Impact für die Unterstützung als „Möglichmacher“.
Das Format Impact Fireside findet 2-3 mal im Jahr statt. Schau gerne auf unserer Events-Seite wann das nächste Kamingespräch ansteht.